Mit Hilfe der Landes- und Bundesmittel im Programm „Löwenstark- der BildungsKICK“ und der Unterstützung des Fördervereins AIDE fand Ende September eine musikalische Schwerpunktwoche in der Max-Kirmsse-Schule in Idstein statt.
Ziel des Löwenstark-Programms ist es, die durch die Coronakrise bedingten Versäumnisse, insbesondere im Bereich des Lernens und sozialen Miteinanders auszugleichen.
Da es als zertifizierte KulturSchule für die Max-Kirmsse-Schule ein Anliegen ist, intensive Kooperationen mit Künstler*innen zu gestalten, lag es nahe, hier für neue Erfahrungen zu sorgen und gemeinsames Musikerleben zu fördern.
Patrick Hoss (Leiter Musikschule HMT Frankfurt, Musicalbegleitung Staatstheater Wiesbaden) hat sich auf eine Schwerpunktwoche mit den Schüler*innen der Max-Kirmsse-Schule eingelassen und stellt sich als ein empathischer Lernpartner heraus, der seine pädagogischen Erfahrungen als Musiker flexibel den Bedarfen der Gruppe anpasst. Der Berufsmusiker bringt Schwung – auf indische Art – mit der Rhythmussprache Konnokol in die Förderschule. Ohne Notenkenntnisse lernen die Jugendlichen erste Griffe auf der Ukulele kennen und kommunizieren trommelnd miteinander. Eine Herausforderung stellt für einige die Gleichzeitigkeit des Singens und Trommelns dar. Aber mit Hilfe kleiner rhythmischer Konzentrationsspiele bleibt der Spaß am gemeinsamen Musizieren immer im Vordergrund. Auf dem Weg bis zur Aufführung gibt es kleine Hürden zu überwinden. Ein Schüler zum Beispiel singt klar und fröhlich beim Schaukeln auf dem Schulhof. Im Musikraum bleibt er zunächst stumm. Die Lösung ist einfach: Er wird von der Schaukel abgeholt und singt den ganzen Weg weiter. So kommt das Lied in den Raum und kann dort weiterhin klingen. Das Lernen findet stets in der Beziehung zu den Schüler*innen statt. Annette Lüders, Konrektorin und Projektleiterin in der Schule, betont, dass die schulischen Inhalte dem Lernenden angepasst werden und nicht umgekehrt. Die Aufgabe des pädagogischen Teams besteht darin, Wissen und Fertigkeiten so zu vermitteln, dass die gesamte Gruppe erreicht werden kann. Da gibt es vielfältige Kommunikationsangebote, die auch Gebärden und Bildkarten und ein Lernen mit allen Sinnen mit einschließt.
Am Ende der Woche sind zwei Aufführungen in der großen Sporthalle ein interaktives, musikaisches Ergebnis, das die gesamte Schulgemeinde miterleben kann. Atmosphärisch geben die Trommeln das Meeresrauschen wieder. In mediterraner Dekoration wird in sechs Sprachen der Bruder Jakob geweckt. Die Schulgemeinschaft erlebt in kleineren Kohorten klatschend und mit den Gebärden das Geschehen begleitend das Ergebnis der Schwerpunktwoche. Da fühlt man sich wie im Urlaub, fasst Manjana die erlebte Kooperation zusammen. Silvio möchte am liebsten die Zeit zurück drehen und erneut in die musikalische Schwerpunktwoche starten.
Und die Zuschauer geben ihre Rückmeldung durch anhaltenden Applaus.