Max-Kirmsse-Schule
Idstein

Historie

Unterricht im Jahr 1928

Die Geschichte der Max-Kirmsse-Schule ist Teil des Idsteiner Kalmenhofes. Der „Verein für die Idiotenanstalt“ wurde im Jahr 1888 von Frankfurter Bürger*innen gegründet. Es wurden zunächst nur bildungsfähige Behinderte aufgenommen. Schulische Förderung, Heimerziehung und berufliche Bildung waren in einem Konzept integriert. Der Heimleiter war gleichzeitig auch Leiter der Schule. Das blieb so bis 1957, als durch ein Gesetz des Landes Hessen die Max-Kirmsse-Schule eine öffentliche Schule wurde.

Bis 1948 fand der Schulunterricht in den Gruppenräumen des Heimes statt. In diesem Jahr dann erhielten sechs Klassen in einer ehemaligen – Reichsarbeitsdienst – Baracke eigene Räume.

Von 1945 bis 1949 wurde die Schule von Elisabeth Kirmsse geführt.

Die bereits zu Beginn der 30er Jahre gefassten Pläne zum Bau eines eigenen Schulgebäudes konnten erst realisiert werden, nachdem 1953 der Landeswohlfahrtsverband Hessen neuer Träger der Einrichtung wurde. Mit Hilfe amerikanischer Planierraupen und unter körperlichem Einsatz von Heimbewohnern wurde das Gelände am Fuße des Idsteiner Taubenberges für den Neubau vorbereitet. Bereits ein Jahr später konnte die Kalmenhof-Schule bezogen werden.

Die Schule nach ihrer Fertigstellung 1954

Als öffentliche Schule wurde natürlich ein erster Schulleiter 1958 durch das Land Hessen bestellt. Der Übergang der Schule in die Selbständigkeit bereitete Probleme, da die dann im Amt befindlichen Heimleiter immer wieder sich in rein schulische Angelegenheiten einzumischen versuchten. Kolleg*innen, die im Heim tätig gewesen waren, wurden nach und nach in den Landesschuldienst übernommen. Es entstand danach eine ersprießliche Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Gremien und den Mitarbeiter*innen der Heime.

Schulleben im Jahr 1964

Da die Zahl der Schüler*innen stetig anstieg, wurden Ende der sechziger Jahre Erweiterungsbauten notwendig. Um diese räumliche Veränderung zu unterstreichen, erhielt die Schule 1971 den Namen „Max-Kirmsse-Schule“. Kirmsse war von 1910 bis 1922 Lehrer im Kalmenhof. Als Historiker baute er in seiner Zeit die bedeutendste Bibliothek der Sonder- und Heilpädagogik auf.

Max Kirmsse (1877-1946)

Bis Anfang der siebziger Jahre waren sämtliche Schüler*innen der Max-Kirmsse-Schule gleichzeitig Heimbewohner*innen des Kalmenhofes. Ab dem Schuljahr 1972/73 öffnete sich die Max-Kirmsse-Schule auch für externe Schüler*innen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis. Als überregionale Schule – zuständig auch für umliegende Kreise – war die Max-Kirmsse-Schule Förderschule für Erziehungshilfe und Kranke mit einer Abteilung für Praktisch Bildbare. Von 1993 bis 2013 war die Schule zudem das regionale Beratungs- und Förderzentrum (BFZ) des Rheingau-Taunus-Kreises.

Heute werden ausschließlich Schüler*innen mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung unterrichtet.

Die Erweiterungsbauten von 1970